Das Wesentliche, um die Nikon D300s als Fortgeschrittener zu beherrschen – darum geht es in dieser Anleitung. Eine Tour durch die überschaubare Zahl der für das Aussehen deiner Fotos wichtigsten manuellen Einstellungen, sozusagen das große 1×1 für die D300s.
Diese Seite ist speziell für die Nikon D300s, um dich durch die für Fortgeschrittene wichtigsten Einstellungen zu führen. Warum ich gerade diese Einstellungen für Fortgeschrittene empfehle, steht ausführlicher hier:
Ein Weg durch den Dschungel an Kamera-Einstellungen für Fortgeschrittene
Die Kamera-Modi für Fortgeschrittene und Könner sind P, S, A, M. Und nur diese kennt die D300s. Welchen der vier du wählen solltest, ist auch eine Frage der persönlichen Vorliebe, man kann mit allen vieren zu identischen Ergebnissen kommen. Meine persönliche Reihenfolge ist:
Trotzdem kannst du jederzeit mit einem Dreh am hinteren Einstellrad die Kombination aus Belichtungszeit und Blende verändern, wenn es dir wichtig ist.
Es gibt keinen Panik-Knopf, der sofort wirklich alle Kamera-Einstellungen auf vernünftige oder gar persönlich bevorzugte Werte zurücksetzt. Grundsätzlich bleiben dort geänderte Einstellungen so, wie du sie festlegst – auch wenn du die Kamera aus- und wieder einschaltest.
Zum Zurücksetzen der D300s ist alles schon mit den wichtigsten D300s-Einstellungen für Einsteiger beschrieben, das gilt für Fortgeschrittene genauso.
Diese Beschreibung gilt für das Fotografieren mit Blick durch den Sucher der Kamera.
Du kannst mit der D300s auch fotografieren, indem du eine Bildvorschau auf dem Kamera-Monitor verwendest („Live-View“). Die D300s reagiert dann aber spürbar langsamer und vor allem bei hellem Tageslicht erkennst du durch den Sucher einfach mehr.
Der Live-View-Modus ist zum Filmen und für eher spezielle Fälle, in denen man eine Vorschau mit der Wirkung von Kamera-Einstellungen sehen will.
Als Fortgeschrittener solltest du nicht nur damit vertraut sein, welche Brennweite(n) dein Objektiv bietet, sondern auch mit der unterschiedlichen Bildwirkung von Weitwinkel-, Normal- und Telebrennweiten. Das ist aber kein für die D300s spezifisches Wissen.
Die D300s hat einen Crop-Faktor von 1,5. Das heißt, eine Brennweite von ca. 30-35 mm entspricht der Normalbrennweite, kleinere Weitwinkel- und größere Tele-Brennweiten.
Schärfenachführung | Die Schärfenachführung steuert, ob der Autofokus „einrastet“, wenn er einmal korrekt fokussieren kann oder ob er bewegte Motive kontinuierlich verfolgt.
Du stellst sie mit dem Fokusschalter an der Vorderseite ein:
Auf einen selbst gewählten Punkt im Bild fokussieren | Die Autofokus-Messfeldsteuerung regelt, welche der Messfelder die D300s zum Fokussieren verwendet.
Dieser Schalter an der Rückseite ist dafür zuständig, als Bezeichnung fällt mir auch keine bessere ein als Nikons sperriger Begriff „Autofokus-Messfeldsteuerung“. Die Symbole bedeuten:
: Automatische Auswahl aus allen 51 Messfeldern, meistens wird die D300s auf den Vordergrund fokussieren
: Dynamisch – Du wählst einen Sensor für die Fokussierung aus, das gerade aktive ist im Sucher markiert. Die Markierung kannst du mit den Richtungstasten bewegen. Bei der Verfolgung von bewegten Motiven unterscheidet sich diese Einstellung von der nächsten: Dann versucht die D300s, auch mit den benachbarten Messfeldern ein Motiv zu verfolgen, wenn du es mit dem anfänglich gewählten verlieren solltest.
: Einzelfeld – du wählst ein Messfeld für die Fokussierung und nur das wird die D300s verwenden.
Sucher-Anzeige | Die D300s zeigt die Belichtungszeit und die Blende bei aktiver Belichtungsmessung unten im Sucher an, gemischt mit einigen anderen Anzeigen. Tippe kurz den Auslöser an, wenn du dort keine grünen Zahlen siehst. Und dann kannst du grünen Anzeigen in der Grafik zwischen den anderen erkennen.
Anzeige auf LCD-Display | Belichtungszeit und Blende erscheinen oben auf dem LCD-Display; die Zahlen sind wie die im Sucher zu lesen. Tippe kurz den Auslöser an, wenn du sie nicht siehst.
Die ISO-Empfindlichkeit erscheint dort nur, wenn du die ISO-Taste drückst.
Anzeige auf Kamera-Monitor | Die gleichen Anzeigen wie auf dem Kamera-Display kannst du größer auf dem Monitor erscheinen lassen, wenn du die info-Taste unten rechts neben dem Monitor drückst.
Einstellen von Blende und Belichtungszeit |Wie du Blende und Belichtungszeit ändern kannst, hängt vom Kamera-Modus ab:
Du kannst mit Drehen des hinteren Einstellrads die Blende-Belichtungszeit-Kombination ändern.
Das heißt Programmverschiebung oder englisch „program shift“, die Anzeige des Kamera-Modus ändert sich von P zu P*.
Wenn sich beim Drehen des hinteren Einstellrads Blende und Belichtungszeit nicht ändern, hast du wahrscheinlich die größt- oder kleinstmögliche Blende deines Objektivs erreicht.
A = Zeitautomatik, du wählst eine Blende mit dem vorderen Einstellrad und die D300s die passende Belichtungszeit.
Einstellen des ISO-Wertes | Der ISO-Wert ist mit der ISO-Taste und gleichzeitigem Drehen am hinteren Einstellrad einzustellen.
Eine ISO-Automatik kannst du nur im Aufnahme-Menü
ein- und ausschalten. Sie kann eine von dir gewählte ISO-Empfindlichkeit automatisch erhöhen, wenn die Belichtungszeit zu lang werden droht. Wenn du mit der Kamera schnell schnell sein möchtest, kann das Aufnahmen retten, die du sonst verpasst oder mit zu langer Belichtungszeit verwackelst.So arbeitet die ISO-Automatik:
Die einfachste Methode zur Beeinflussung der Bildhelligkeit, den Belichtungsspeicher, habe ich bereits bei den Nikon D300s-Einstellungen für Einsteiger beschrieben:
Nikon D300s-Einstellungen für Einsteiger | Belichtungsspeicher
Die Belichtungs-Messmethode bestimmt, wo im Bildausschnitt die D300s die Helligkeit misst und wie sie mit unterschiedlich hellen Bildteilen umgeht.
Die D300s hat dafür den um die AE-L/AF-L-Taste herum gelegten Schalter:
Matrix-Messung = Helligkeitsmessung mit 1005 Sensoren über die gesamte Bildfläche und Auswertung mit komplexer Logik der Kamera-Elektronik
Mittenbetonte Integralmessung = Messung der Helligkeit über die gesamte Bildfläche mit höherer Gewichtung der Bildmitte (einem Kreis mit Durchmesser von ca. 50% der Bildhöhe)
Spot-Messung = Messung der Helligkeit ausschließlich in einem kleinen Kreis um die Bildmitte bzw. aktiven Autofokus-Sensor, falls du mit einem einzelnen Messfeld fokussierst. Der Durchmesser des Spot-Messbereichs ist nur ca. ein Fünftel der Bildhöhe, leider nicht im Sucher markiert.
Eine Belichtungskorrektur lässt ein Foto heller oder dunkler als mit der automatisch gemessenen Belichtung ausfallen. Du kannst sie zu jeder Messmethode als selbst gewählte Korrektur anbringen.
Eine Belichtungskorrektur stellst du mit der +/-Taste und gleichzeitigem Drehen am hinteren Einstellrad ein.
Den Weißabgleich und damit die Farbwiedergabe kannst du mit der WB-Taste und den Einstellrädern wählen:
Einen manuellen Weißabgleich an einer grauen oder weißen Referenzfläche stellst du wie folgt ein:
Die D300s blitzt nur, wenn du den Blitz mit der unscheinbaren schwarzen Taste selber ausklappst und sie blitzt nicht, wenn du ihn wieder nach unten ins Gehäuse zurückschickst.
Eine Blitzbelichtungskorrektur lässt den Blitz gegenüber der automatisch ermittelten Helligkeit heller oder dunkler leuchten. Die Helligkeit des Hintergrunds, wo der Blitz nicht hinreicht, bleibt unverändert.
Du kannst sie mit der Blitzsteuerungstaste und gleichzeitigem Drehen am vorderen Einstellrad einstellen.
Blitzsynchronisation ist die Abstimmung der sehr kurzen Leuchtdauer des Blitzes mit der längeren Belichtungszeit der Kamera.
Die Blitzsynchronisation regelst du mit der Blitzsteuerungs-Taste zusammen mit dem hinteren Einstellrad:
: Der Blitz leuchtet zu Beginn der Belichtungszeit („Synchronisation auf den 1. Verschlussvorhang“).
Die Belichtungszeit ist nach oben und unten begrenzt; (änderbare) Vorgabe von Nikon:
: Die längste Belichtungszeit kann abweichend bis zu 30 s lang werden (Langzeitsynchronisation).
: Der Blitz leuchtet zum Ende der Belichtungszeit („Synchronisation auf den 2. Verschlussvorhang“). In Modus P und A wird die D300s dann automatisch auch die Langzeitsynchronisation SLOW hinzufügen.
: Vor der Aufnahme leuchtet ca. eine Sekunde das AF-Hilfslicht, um rote Augen zu reduzieren.
Bitte benutze diese Einstellung nicht, sie blendet unangenehm und erzeugt entsprechende Gesichtsausdrücke auf deinen Fotos.
Die QUAL-Taste an der Oberseite ist für das Dateiformat RAW und/oder JPG sowie zusätzliche JPG-Optionen zuständig:
Die Stufen
/ / stehen für unterschiedliche Komprimierung; liefert die größten, die kleinsten Dateien.
für ca. 7 Megapixel (3.216×2.136 Pixel)
für ca. 3 Megapixel (2.144×1.424 Pixel)
Intelligente JPG-Komprimierung | Empfehlung: Ändere zusätzlich das Aufnahme-Menü JPEG-Komprimierung. Es hat folgende Optionen:
Das ist die bessere Wahl, leider nicht von Nikon voreingestellt.
Die gängigen grundlegenden Einstellungen für die Entwicklung von RAW-Daten zu JPG fasst Nikon unter dem Titel Bildoptimierung zusammen: Scharfzeichnung, Kontrast, Helligkeit, Farbsättigung und -ton.
Die vorgegebenen Titel
, , sind Kombinationen dieser Parameter. Sie bringen feine, aber durchaus sichtbare Unterschiede. Wenn du in dem Menü die Verkleinerungs-Taste drückst, zeigt die D300s eine Grafik, die zumindest für Sättigung und Kontrast die Unterschiede zeigt.Die Konfiguration
ist anders, zur Erstellung von Schwarz-Weiß oder anders getönten einfarbigen Bildern. Dort kannst du Filtereffekte einstellen, die die Verwendung von Farbfiltern in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie simulieren. Das erlaubt, Hell-Dunkel-Kontraste zu beeinflussen.Benutze dieses Menü, wenn du eine bestimmte eigene Feinabstimmung permanent auf deine JPG-Bilder anwenden möchtest. Also wenn du immer wieder feststellst, dass dir die Bilder z.B. etwas zu wenig Sättigung haben oder etwas mehr Scharfzeichnung vertragen könnten.
Laufend in diesem Menü zu spielen, ist zu umständlich und nicht praktikabel, dafür kann man die Auswirkungen am kleinen Kamera-Monitor zu schlecht beurteilen.
Die Bildwiedergabe und das Blättern in Fotos wird dir an dieser Stelle schon vertraut sein, einschließlich des Vergrößern und Verkleinerns angezeigter Fotos.
Probiere bitte auch die Richtungstasten nach oben und unten, während die D300s ein Foto bildschirmfüllend anzeigt. Damit änderst du die zu einem Foto angezeigten Informationen.
In dem Wiedergabe-Menü
kannst du verschiedene Ansichten aktivieren oder deaktivieren, die die D300s dann anzeigt. Insbesondere die für eine Beurteilung der Belichtung nötigen RGB-Histogramme oder die einfachere Hilfe, überbelichtete Stellen blinken zu lassen, kannst du hier ein- und ausschalten.